Führungskräfte und Unternehmer:innen sind die entscheidenden Lenker:innen und Motoren des Unternehmenserfolgs. Wie effektiv sie sich auf ihre Mitarbeitenden auswirken, hängt in hohem Maße davon ab, wie gut sie das Unternehmen und dessen Arbeitsprozesse kennen, wie klar sie kommunizieren können und wie empathisch sie ihre Teammitglieder unterstützen. Um diese Kompetenzen zu fördern, gibt es eine Vielzahl von Führungsinstrumenten, die jedem:r Unternehmer:in und jeder Führungskraft helfen können, das Beste aus sich und ihren Teams herauszuholen.
In den nächsten 12 Blog-Artikeln werde ich Ihnen deshalb die wichtigsten und bedeutsamsten Führungsinstrumente vorstellen, dass ich in langjähriger Erfahrung als Führungskräftetrainer und Business Coach sammeln konnte. Ich beginne gleich mit dem ersten Führungsinstrument: Präsent sein.
Erfahren Sie, wie ein guter Manager ein offenes Ohr hat und seine Mitarbeiter inspiriert.
Kaum ein Führungsinstrument ist so einfach umzusetzen und doch so wirkungsvoll wie die Präsenz einer Führungskraft. Diese Präsenz kann dabei ganz unterschiedliche Facetten haben.
1.) Die Morgenrunde
Eine morgendliche Runde, in der man alle Mitarbeitenden persönlich begrüßt und über einen kurzen Small Talk die Stimmung des:r Mitarbeiter:in wahrnimmt.
Diese Art der Präsenz hat den Vorteil, dass die Führungskraft schon hier nachfragen kann, ob alles in Ordnung ist und evtl. Missstimmungen abfangen und auflösen kann. Ein weiterer Vorteil der persönlichen Begrüßung liegt darin, dass die Mitarbeitenden direkt und ungezwungen mit ihrer Führungskraft in Kontakt treten und evtl. Fragen zur Arbeit, einem Projekt oder einem Zieles stellen können. So bekommt die Mitarbeitenden die benötigten Informationen direkt und ohne Missverständnisse mitgeteilt. Das gibt den Mitarbeitenden ein hohes Maß an Sicherheit, baut Hierarchieschranken ab und vermeidet Stillstand oder Prokrastination aufgrund von Wissenslücken.
Natürlich ist die persönliche Präsenz auch ein Garant für mehr Ruhe und Disziplin bei der Arbeit, sodass der:die ein:e oder andere kommunikative Mitarbeiter:in sich wieder mehr der Arbeit widmet als der Kontaktaufnahme zu den Kolleg:innen.
2.) Open door policy
Persönliche Präsenz kann auch durch die viel zitierte „offene Tür“ der Führungskraft erreicht werden, sodass alle Mitarbeitenden immer wieder die Möglichkeit haben, ihre Anliegen direkt - quasi "über den kurzen Dienstweg" - zu klären und nicht den hinderlichen und oft langatmigen Weg der E-Mail zu gehen.
3.) Informelle Treffen
Ein weiterer Punkt, um die persönliche Präsenz als Führungskraft zu erhöhen, ist der regelmäßige Gang zur Kaffeeküche, wo sich in der Regel immer wieder der:die ein:e oder andere Mitarbeiter:in aufhält, um den Kaffeedurst zu stillen. Hier entstehen oft konstruktive und hochinformative Gespräche in einer persönlichen, vertrauten und entspannten Atmosphäre.
Deutlich schwieriger gestaltet sich die Präsenz der Führungskraft in der agilen Arbeitswelt. Offene Türen, eine morgendliche Runde oder der Gang zur Kaffeeküche sind hier nicht möglich.
In den meisten Fällen erfolgen Team-Meetings oder Jourfixe-Termin online und nicht vor Ort und Mitarbeitende werden zwischendurch nur in Ausnahmefällen mit einer entsprechenden Dringlichkeit per Video-Call kontaktiert. In diesen Video-Kontakten kommt es dabei selten bis nie zum berühmten Small Talk. Auch die Wahrnehmung der Stimmung des Einzelnen ist oft verzerrt und wird somit gerne ignoriert. Der Kontakt beschränkt sich ausschließlich auf berufliche Themen. Dadurch fühlen sich die Mitarbeitenden oft nicht richtig wahrgenommen und ihre emotionale Bindung zum Team und Unternehmen nimmt ab.
Das muss aber nicht sein! Regelmäßige Meetings zum virtuellen Kaffeetrinken, bei den (auch) private Themen ihren Raum finden, schaffen eine erste Abhilfe.
Des weiteren empfiehlt es sich, die Frequenz des virtuellen Kontaktes (mit Kamera) zu erhöhen, um so den Mitarbeitenden immer auf den neuesten Stand zu bringen und die Informationen aus den sog. Flurgesprächen zu transportieren. Wichtig bei dieser Methode ist es, mit der richtigen Dosis aufzuwarten, sodass der:die Mitarbeiter:in sich nicht kontrolliert und gegängelt fühlt. - Hier heißt es also Fingerspitzengefühl walten lassen!
Insgesamt lässt sich also sagen, dass das Führungsinstrument "Präsent sein" einen entscheidenden Beitrag zu einer erfolgreichen Mitarbeiterführung leisten kann. Es schafft eine höhere emotionale Bindung zum Unternehmen, eine direktere Kommunikation und zeigt Wertschätzung den Mitarbeitenden gegenüber. Indem man als Führungskraft aufmerksam zuhört, aktiv Räume für einen ungezwungenen Kontakt sucht und Interesse an der Person und ihrer Arbeit signalisiert, stärkt man das Vertrauen und die Motivation. Es lohnt sich also, Zeit in diese Beziehung zu investieren und so langfristig den Erfolg des Unternehmens zu fördern.
Wenn Sie noch mehr zum Führungsinstrument "Präsent sein" erfahren möchten, schauen Sie gerne auf meinen Youtube-Kanal (@jenskorz). Dort finden Sie hilfreiche Videos, die Sie dabei unterstützen, Ihre Führungskompetenzen weiterauszubauen und damit Ihr Unternehmen noch erfolgreicher zu machen oder nehmen Sie teil an einem meiner Führungskräfteseminare, Teambuildung Events oder Trainingsprogramme!
Bis demnächst,
Ihr Jens Korz